Mark Twain

Die Sage vom GeheimgangMark Twain

Der amerikanische Schriftsteller Mark Twain (1835–1910) besuchte auf seiner Reise durch Europa die Burgfeste Dilsberg. Fasziniert von der Sage über einen unterirdischen Geheimgang berichtete er davon in seinen Reiseerzählungen – mit weitreichenden Folgen.

Eingang zum Brunnenstollen der Burgfeste Dilsberg

Der Zugang zum „Geheimgang“.

Warum kam Mark Twain nach Dilsberg?

Mark Twain lernte Dilsberg bei einer Floßfahrt von Heilbronn nach Heidelberg kennen – einem der berühmtesten Reiseziele in Deutschland. 1880 veröffentlichte er die Erlebnisse seiner Reisen durch Deutschland, die Schweiz und Italien. In dem Werk „Bummel durch Europa“ beschreibt Twain auch seinen Besuch der Burg: Hier berichtet er von der Legende eines unterirdischen Gangs, der zu einer weit entfernten geheimen Stelle im Tal führen soll. 

Was schreibt Mark Twain über den geheimen Gang?

Die Kinder sagten, es gäbe da unten tatsächlich einen unterirdischen Ausgang, und sie wollten es beweisen. Sie setzten also ein großes Strohbündel in Brand und warfen es in den Brunnen hinein, während wir uns über die Einfassung beugten und beobachteten, wie eine glühende Masse hinab sank… Die Kinder klatschten in die Hände und sagten: ‚Sehen Sie wohl! Nichts raucht so sehr wie brennendes Stroh – also wohin ist der Rauch gezogen, wenn kein unterirdischer Ausgang da wäre?‘

Blick durch den Brunnenstollen der Burgfest Dilsberg

Der sagenumwobene Gang.

Warum entstand die Sage von einem Geheimgang?

Als die kurpfälzische Garnison mit ihren Soldaten in die Burg Dilsberg einzog, stieg der Wasserbedarf und der Brunnen im Burghof musste vertieft werden. Während der Bauarbeiten wurde der Brunnen mit Hilfe eines Schachts belüftet. Dieser wurde zugeschüttet, nachdem die Bauarbeiten vollendet waren. Der Schacht geriet in Vergessenheit – oder doch nicht ganz: Denn bald kursierten Gerüchte über einen unterirdischen Gang, der von der Burg Dilsberg zu einer Neckarsteinacher Burg führen sollte.

Welche Auswirkungen hatte der Bericht Mark Twains?

Ohne Mark Twain wäre der Brunnenstollen vielleicht nicht entdeckt worden. Twains Erzählung regte nämlich den Deutsch-Amerikaner Fritz von Briesen an, der Sage auf den Grund zu gehen. Er reiste aus New York an und ließ sich in den Brunnen hinabseilen, wo er tatsächlich den Eingang zu einem Stollen fand! Mit einer Spende des Entdeckers konnte der Gang 1926 wieder freigelegt werden. Heute ist er eine besondere Attraktion, die im Sommer besichtigt werden kann.

Gedenktafel am Eingang zum Brunnenstollen der Burgfeste Dilsberg

Die Gedenktafel für Fritz von Briesen am Eingang zum historischen Brunnenstollen.

Besuchen Sie das „Bienengärtchen“ vor dem Burggarten: Es erinnert an die Sage über die „Bienen von Dilsberg“. Bei einem Angriff auf die Burg sollen die Bewohner gereizte Bienen auf die Feinde losgelassen haben – eine Eroberung wurde so verhindert.

Mehr erfahren

Persönlichkeiten

Kunstwerke & Räume

Arbeit & Vergnügen

Bitte wählen Sie maximal 5 Schlagwörter aus.